11.10.2013
Workshop im Ankur Counseling Center
Nach den überaus positiven Erfahrungen beim Bau des Spieles der Spiele, dem Klammerfußballspiel, mit den Kindern und Jugendlichen von K- und J-House überlegten wir uns, diesen workshop den Mitarbeitern des Ankur Counseling Centers anzubieten. Deren Interesse war zum einen durch die Erzählungen und Schilderungen der Jugendlichen geweckt worden, die bei ihnen regelmäßig zur Beratung kommen. Auch hatten wir einen Stapel Abzüge machen lassen und konnten so zusätzlich einen lebendigen Eindruck vermitteln. Auch in Gesprächen mit Chhori Laxmi, der Leiterin des ACC, konnte Anne das geweckte Interesse noch verstärken. Zum einen ging es darum, den Mitarbeitern die handwerlichen Fähigkeiten zu vermitteln, wie man ein solches Brettspiel baut, angefangen von der Auswahl und Vorbereitung des Materials und der Werkzeuge bis zum praktischen Umgang mit Hammer, Säge, Leim, Farbe und Pinsel etc.. So lernen sie durch eigene Erfahrung wie sie später selbst einen solchen workshop mit Kindern planen und durchführen können. Auch Fragen, welches Brettspiel pädagogisch sinnvoll für welche Kinder und welches Alter ist, wurden diskutiert. Und viele andere Vorüberlegungen mehr. Zum anderen ging es darum, die pädagogischen und psychologischen Aspekte, die beim Bau eines Brettspieles zum Tragen kommen, durch die eigene Erfahrung erlebbar zu machen und damit auch all die Erfahrungen, die die Kinder und Jugendlichen bei den workshops gemacht hatten, nachvollziehen zu können: Die Freude am eigenen Tun, etwas Wachsen zu sehen, mit anderen zusammen zu arbeiten, anderen zu helfen, sich gegenseitig zu ermutigen und sich gegenseitig zu loben und am Ende ein fertiges Produkt in Händen zu halten, das sie aus eigener Kraft selbst hergestellt hatten. So kann der Bau von Brettspielen ein weiterer methodischer Ansatz für die Entwicklung von Selbstbewusstsein und der Erfahrung von Selbstwirksamkeit in gruppentherapeutischen Prozessen mit Kindern und Jugendlichen sein.
Bevor wir den workshop durchführen, richtet und ordnet Albert zuerst das ganze Material, die Farben, das Werkzeug. Auch die hier obligatorische Tasse Tee fehlt nicht.
Dann erklären Anne und Albert den drei Mitarbeitern und der Leiterin der Beratungsstelle die Bedeutung und Wichtigkeit der Vorbereitungen und der Ordnung der bereitgelegten Materialien und Werkzeuge.
Nun beginnt der handwerliche Teil. Dabei ist es interessant zu beobachten, wie die anfangs vorsichtigen und vielleicht auch skeptischen Erwachsenen nach und nach von ihrem Tun begeistert werden.
Einige abschließende Handgriffe, die Bandenwerbung wird noch aufgeklebt. Dann erklärt Anne noch kurz die Spielregeln und die Erwachsenen spielen mindestens genauso begeistert wie die Jugendlichen.
Bei dem Abschlußgspräch stellen alle Teilnehmer fest, dass man verschiedene Kompetenzen benötigt, um ein solches Spiel herzustellen, so z.B. Konzentration und Ausdauer. Und noch eine ganz wichtige Erkenntnis: Fehler lassen sich korrigieren. Bisher benutzen die Kinder und Jugendliche fertige Spiele, sie spielen nur. Binay sagt, dass er sich doch sehr darüber gewundert habe, mit welch einfachen Mitteln man ein so komplexes Spiel herstellen kann. Auch kamen alle unsere obengenannten Vorüberlegungen zur Sprache. Wir hoffen nun, dass wir mit diesem ersten workshop einen kleinen Grundstein gelegt haben. Weitere workshops mit den Mitarbeitern und den Kindern und Jugendlichen hier im ACC werden von uns geplant. Wir werden berichten.
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