Autor: Dominik Schäfer
Das Covid-Programm: „Zugang zu Bildung“
Wir bedanken uns sehr herzlich für ihre Spenden, mit denen dieses Schulprogramm eingerichtet werden konnte.
Das Programm wurde zunächst im Distrikt Dhading in einer Schule gestartet, koordiniert von Umesh Regmi, dem Leiter der Erziehungsprogamme der NYF. Ausgehend von dieser Schule als Basis wurden 4 Online Schulzentren in 4 verschiedenen Dörfern eingerichtet. Kinder in unterschiedlichen Altersstufen kommen aus ihren jeweiligen Dörfern zusammen, um die Klassen zu besuchen. Die Lehrer wurden mit Laptop, TV- Bildschirm und USB-Sticks, auf die Curricula geladen wurden, ausgestattet. Diese Unterrichtseinheiten werden durch reguläre Schulmaterialien ergänzt. Kinder und Lehrer sind sehr begeistert über diesen Unterricht.
Aufnahme von Wanderarbeiterinnen und Frauen aus dem Krankenhaus (Emergency Lifeline for Women)
Im Ernährungszentrum wurden im Juli die ersten 5 Wanderarbeiterinnen aufgenommen. Sie sind – unterstützt mit einem Flug von der Regierung – aus dem Ausland zurückgekehrt. Hier sind sie zunächst sicher untergebracht, bis sie zu ihren Familien zurückkehren können. Wenn nötig, können bis zu 50 Frauen aufgenommen werden.
Verteilung von Lito gegen Mangelernährung
Viele Familien haben durch den monatelangen Lockdown ihre Arbeitsmöglichkeiten verloren: die Gefahr von Mangel- und Unterernährung in ländlichen Gebieten in Nepal wächst.
Die Nepal Youth Foundation verteilt seit 4 Wochen Lito, ein verzehrfertiges Vollkornmehl aus geröstetem Weizen, Mais und Sojabohnen durch die ländlichen Ernährungszentren der NYF an Familien mit Kindern unter 5 Jahren. Damit können die Familien 2-3 Wochen leben.
Kommunale Küchen
Kommunale Küchen der Nepal Youth Foundation bieten seit Ende Juni 2020 warmes, vollwertiges Mittagessen für Familien, die durch den Lockdown in Not geraten sind, an. Insbesondere ihre Kinder brauchen jetzt mehr denn je. Unsere Unterstützung: z.B. für Sejun, 11 Jahre; er lebt in Lalitpur, nicht weit entfernt von Olgapuri. Er ist eines der 5o Kinder, die in die „Kommunale Küche“ der NYF kommen. Die Mitarbeiter der NYF warten dort mit dampfenden Töpfen, voll mit Reis, Dhal, Spinat, Tomaten, Karotten und Gurken.
Die NYF hat bereits viel Erfahrung, gute Mahlzeiten zuzubereiten aus der Zeit der Erdbebenhilfe. So bekommen die Kinder zumindest einmal am Tag ein vollwertiges Essen und sind damit vor Mangelernährung geschützt.
Coronakrise in Nepal
Seit dem 24. März gibt es in Nepal einen vollständigen Lockdown.
Die Infektionszahlen waren lange relativ gering, steigen aber seit 2 Wochen zunehmend an. Offiziell verzeichnet Nepal jetzt (Stand: 31. Mai 2020) 1402 bestätigte Fälle. Bisher hat sich Covid-19 in 53 von 77 Distrikten verbreitet. Am 16. Mai wurde der erste Todesfall aufgrund der Viruserkrankung bestätigt, inzwischen sind sieben Personen gestorben.
Lebensmittelgeschäfte öffnen meist ein paar Stunden am Morgen und am Abend. Apotheken und Banken sind geöffnet. Die Bevölkerung soll zuhause bleiben und nur bei sehr notwendigen Anlässen das Haus verlassen. Die Schulen und die Grenzen zu Indien und China sind geschlossen.
Das Kinderdorf Olgapuri der Nepal Youth Foundation ist komplett für Außenstehende geschlossen; so leben die Kinder und Jugendlichen gewissermaßen in Quarantäne mit ihren Hauseltern und damit in einer sehr sicheren Situation.
Für die Kinder findet 2-4 Stunden online und intern Unterricht statt; zudem gibt es die unterschiedlichsten Aktivitäten: Gartenarbeit, Kochen, kreative Angebote, sportliche Aktivitäten, handwerklicher Unterricht und natürlich freie Zeit zum Spielen.
Weitere Programme werden zum Teil im Home Office weitergeführt:
Ankur, die Beratungsstelle bietet online Beratung für Kinder und Familien, Training und Supervision für Personen im Gesundheitssystem in unterschiedlichen Bereichen( Gewaltprävention in Familien, psychische Belastungen, psychische Erkrankungen) und selbstverständlich für die Kinder und Hauseltern in Olgapuri an.
Die NYF arbeitet auch mit der Regierung an länger konzipierten Hilfsprogrammen für belastete Familien.
Das Ernährungszentrum (NRH)und das New Life Center (NLH) sind zur Zeit geschlossen; hier wohnen jetzt 21 Collegestudenten, die nicht nach Hause zurückkehren konnten.
Als Folge des Lockdowns leiden vor allem die Ärmsten unter den Folgen. Imbissstandbetreiberinnen, Riksha- und Taxifahrer, Träger sowohl in der Stadt wie auch im Tourismus usw. können es sich nicht leisten, auch nur einen einzigen Tag nicht zu arbeiten. Und durch die Einschränkungen fallen alle dies Arbeiten jetzt einfach weg. Viele sind von Hunger bedroht.
Um hier zu helfen, hat die NYF folgendes Hilfsprogramm aufgelegt:
Im Gesundheitsbereich gibt es folgende 3 Programme:
- Betrieb von „Nutrition Kitchen“, angesiedelt in medizinischen Grundversorgungs- und Gemeindezentren. Dieses Programm, das bereits während der Erdbebenhilfe eingerichtet war, verteilt warmes Mittagessen in ländlichen Gebieten.
- Verteilung von „Lito“, einem verzehrfertigen Vollkornmehl aus geröstetem Weizen, Mais und Sojabohnen durch die ländlichen Ernährungszentren der NYF an bedürftige Familien.
- Fahrtdienste mit einschließender Verpflegung (auch dies aus der Erdbebenhilfe bekannt) für Schwangere, Kinder und Kranke zum Krankenhaus und wieder zurück.
Für viele Kinder und Jugendlichen ist durch den Lockdown jeglicher Zugang zu Bildung auf Monate verschlossen. Auch in Nepal vertieft dies den Bildungsnachteil vor allem der Kinder und Jugendlichen der armen Bevölkerung. Hier unterstützt die NYF mit ihrem Bildungsprogramm
„Zugang zu Bildung“. Einrichtung von Satelllitenunterricht für Kinder in ländlichen Gemeinden.
Dieser Unterricht wird durchgeführt von mobilen Lehrern, die mit digitalen Geräten ausgestattet, ergänzt durch traditionelle Materialien, Unterrichtsinhalte an die Schulkinder vermitteln.
Ziel ist, 25 -30 Zentren zu betreiben und damit 1000 bis 1500 Schulkinder zu erreichen und damit zunächst für 2 Monate lang Bildung anzubieten.
Die (noch zu kaufenden), dabei verwendeten, Computer und Lerngeräte sollen nach Abschluss der Krise und Wiedereröffnung der Schulen, diesen zur Verfügung gestellt werden.
„Build up the Workshop“ Weiterer Nachschub für die Drechselwerkstatt im Ausbildungszentrum OVS
Wir sind sehr froh, dass, trotz der sich anbahnenden Coronakrise, die 3te Palette mit Nachschub für die Drechselwerkstatt Mitte März das Ausbildungszentrum OVS in Olgapuri erreichte.
Wir bedanken uns bei der Drechselstube Neckarsteinach (dns) für die weitere große Spende und die gesamte Logistik des Versandes: das Packen der Palette und Verschicken mit der bereits bewährten Münchner Spedition TEXIM.
Und wir danken allen NYF Germany und dns Spendern, die diese Palette finanziell und mit vielen gespendeten Drechselwerkzeugen und Zubehör unterstützt haben.
Mit den Spenden des Banner Bag Teams konnte wieder Versand und Zoll finanziert werden.
Mit dem Projekt „Build up the Workshop“ sind wir unserem Motto:
„Für ein besseres Leben“ wieder ein Stück näher gekommen.
Seit 2017 der Ausbildungsbetrieb aufgenommen wurde, konnten schon unzählige unterprivilegierte Jugendliche den staatlich anerkannten Abschluss des 3monatigen Basiskurses abschließen und mit dieser Ausbildung Arbeit in Nepal finden.
Ab jetzt wird dieses Basisprogramm erweitert um einen einjährigen, staatlich anerkannten Ausbildungszweig, um die Nachfrage nach qualifizierten Handwerkern weiter zu fördern.
Die Nepal Youth Foundation Germany e.V. ermöglicht damit weiterhin unterprivilegierten Jugendlichen eine neue Zukunft.